Vorher
Mein kleines Zauberbüchlein erhält schon bald ein weiteres Kapitel.
Selten war ich so urlaubsreif wie diesmal. Die letzten Wochen waren geprägt vom Omas Umzug ins Altersheim, der Entscheidung, welchen Job ich ab Januar machen möchte sowie tagelanger, kräftezehrender Verhandlungen im Job. Kleinigkeiten, wie die Steuererklärung vom letzten Jahr abzugeben, wurden nach Feierabend nebenher erledigt. Bei all dem Stress bin ich nicht mal dazu gekommen, meinen „Vorher“-Eintrag zu verfassen. Nun bin ich aber fertig mit allem, fix und fertig, und es kann losgehen.
Am Flughafen München ist heute die Hölle los. Eine halbe Stunde bringe ich in der neu gestalteten Sicherheitsschleuse zu, so lange wie ewig nicht. Drinnen werden über Lautsprecher minütlich Fluggäste aufgefordert, sich zum Gate des Fluges nach Mallorca, Heraklion oder sonst einem Touri-Hotspot zu begeben, bevor es ohne sie los geht. Mein Flug nach Madrid ist ziemlich ausgebucht. Wer seinen Handgepäckskoffer noch nicht verstaut hat, guckt in die Röhre.
Vom Flughafen nehme ich den Bus nach Atocha und kaufe mir dort ein Zugticket nach Toledo. Der nächste Zug geht in exakt zwei Stunden (Mist), also laufe ich zum fast gegenüber liegenden Museum Reina Sofía und lasse mich in der angrenzenden Plaza nieder, um es mir bei Tinto de verano und croquetas gutgehen zu lassen - zumindest in der Theorie, denn das Essen ist fettig, teuer und schmeckt scheiße. Ich glaube es ist wieder an der Zeit, die beinahe vegetarische Ernährung des letzten caminos fortzusetzen.
Just in dem Moment, als ich meinen Rückweg antrete, fängt es an aus Kübeln zu schütten. Der Camino hat noch nicht mal begonnen und schon brauche ich meine Regenjacke. Ein Sommergewitter, das ich leider nicht aussitzen kann, denn ich muss zum Zug. Auf der Fahrt nach Toledo komme ich an zwei interessanten Sehenswürdigkeiten vorbei, deren Namen mir googlemaps verrät: die Dama de Manzanares und die basílica del sagrado corazón de Jesús. Ich glaube, ich habe einen Plan für meinen freien Tag in Madrid am Ende meiner Reise.
Während wir uns Toledo nähern, sehe ich in der Ferne den markanten Hausberg von Mora und die Burgruine, die ich bei meinem letzten camino nicht hoch gekraxelt bin, worüber ich mich bis zu meiner Ankunft am Ziel geärgert habe. Eigentlich wäre es eine coole Sache, die letzte Etappe des letzten caminos zu Beginn noch mal zu laufen. Aber die war über 40 Kilometer lang. Das muss ja wirklich nicht sein. Außerdem habe ich nicht so viel Zeit.
Nun sitze ich in einer Bar mit toller Aussicht und schrecklich unfreundlichem Service. Wäre ich nicht im Chill-Modus, würde ich mir etwas anderes suchen, denn das Bediensel ist sehr frech, nicht nur zu mir, auch zu den anderen Gästen, mit denen ich schon lästere.
Auf dem Heimweg nehme ich mir noch eine große Flasche Wasser für morgen mit und werde von dem nächsten Gewitter überrascht. Klatschnass komme ich in meinem Hotel an, dusche und gehe schlafen.
Um 7:30 Uhr reißt mich der Wecker aus meinem Tiefschlaf. Hab ich gut geratzt! Nach dem Frühstück starte ich gleich an Tag 1 in eine der längsten Etappen des Cominos. 35 Kilometer stehen auf dem Programm. Heute ist Feuertaufe: vor gerade mal zwei Monaten hatte ich eine Arthroskopie, bei der mein Riss am Außenminiskus vom vergangenen Jahr repariert wurde. Dem Knie ging es beim letzten Camino zwar schon wieder ganz gut, aber dann hat es sich zurück gemeldet, sobald ich versucht habe, längere Strecken zu wandern. Also hab ich es operieren lassen. Heute ist das erste Mal, dass ich mit „neuem“ Knie auf Wanderschaft gehe. Es wird spannend. Zudem laufe ich heute mit neuer Bandage und, ta daaa, neuen Schuhen! Nach dem Martyrium im letzten Jahr habe ich mir neue gekauft, von GC, der Marke von der Bernardo meinte, dass alle Ärzte und Schwestern auf seiner Station nur diese Marke im Krankenhaus tragen. Und tatsächlich: beim Anprobieren dachte ich mir, ich laufe auf Wolken. Bequemere Wanderschuhe hab ich noch nie getragen. Auch wenn natürlich nach 35 Kilometern die Füße weh tun, ganz egal, welche Schuhe du anhast.
Die Streckenführung verheißt Idylle, denn laut Plan geht es die ersten 25 Kilometer an Flüssen entlang. Tatsächlich finde ich mich nach einer Stunde auf einem Hügel in Richtung Autobahn wieder. Was hab ich falsch gemacht? Die Beschreibung hat doch zur Streckenführung gepasst: Kreisverkehr gerade aus, zweiter Kreisel rechts, über die Brücke, dann an der Schotterfabrik den Berg hoch. Aber hier ist keine Schotterfabrik. Stattdessen zeigen die Pfeile zu einem Autobahnzubringer, bergauf, wo soll denn da noch ein Fluss kommen? Ich checke meinen Standort und stelle fest, dass er nichts mit dem zu tun hat, wo ich laut im Büchlein eingezeichneter Streckenführung sein sollte. Aber die Pfeile sind für jeden sichtbar und eindeutig. Ich entscheide mich nach kurzem Hin und Her, den Pfeilen zu folgen und packe mein Büchlein weg. Die Strecke wird mich nun die nächsten Stunden unmittelbar an der Autobahn entlang führen und sich als mit zum hässlichsten Gehörenden entpuppen, was mich bisher auf meinen Caminos erwartete.
Allenthalben sieht man noch die Auswirkungen des Extremregens letzte Woche. Apropos: Eigentlich wollte ich ja schon eine Woche eher starten und musste aufgrund beruflicher Verpflichtungen die Flüge um eine Woche nach hinten schieben - Unterkünfte waren noch keine gebucht. Vermutlich hätte ich letzte Woche gar nicht laufen können, denn selbst eine Woche später sind die Unterführungen noch super schlammig. Die Sonne knallt runter und Schatten gibt es auf den asphaltierten Sträßchen keine. Ich brauche eine Pause, aber wohin? Letztlich entscheide ich mich für eine der verschlammten Unterführungen, lasse den Rucksack auf der Straße liegen und setze mich in den schattigen Dreck.
Gegen halb 3 erreiche ich meinen Zwischenstopp, steuere eine Bar an und bestelle Salat. Außer mir ist niemand hier, was mir sehr recht kommt denn ich stinke wie eine Filzlaus. Unterwegs dachte ich mir schon: was riecht denn hier so? Dann ging es mir auf, dass ich das bin. Nach kleiner Rast geht es weiter laut Wegbeschreibung. Doch schon nach wenigen Minuten erwartet mich das nächste Hindernis: der Weg ist mir versperrt durch einen weitläufigen Zaun. Das erklärt, warum es laut den Schildern bis ins nächste, nur knapp vier Kilometer entfernte Dorf ca. drei Stunden dauern soll. Kurz entschlossen werfe ich Stöcker und Rucksack über den Zaun und springe beherzt ins Innere des privaten Anwesens. Während ich mich dem Dorf nähere, wird mir immer mulmiger zu Mute. Was, wenn man mich abfängt, zur Rede stellt, zurück schickt, der Polizei übergibt, oder gar abknallt, mich armen Pilger, der nichts Böses im Schilde führt? Ob die Bauern sich wohl mit einem Gebet in Santiago bestechen ließen? Ich nähere mich einem Haus mit zwei Autos davor, dort ist ein Tor, das es wieder zu bewältigen gilt. Hoffentlich hetzt man keine Hunde auf mich. Ich komme raus, wie ich reingekommen bin, muss allerdings noch ein zweites Tor auf die gleiche Art überwinden. So viel Theater wegen ein paar Feldern…
Kurz vor Torrijos, dem heutigen Tagesziel, kann ich auf der anderen Autobahnseite schon mein Hotel ausmachen. Laut googlemaps sind es allerdings noch 40 Minuten. Darauf hab ich keine Lust und nutze meine frisch gewonnenen Erfahrungen im Überqueren von Zäunen ein weiteres Mal, so dass ich zum Zubringer gelange, der die Autobahn unterquert und mich direkt ans Ziel bringt.
Mein Hotel verfügt zwar über einen Pool, dieser ist jedoch nur zur Hochsaison im Juli und August in Betrieb. So ein Mist! Hochsaison… Es ist 22:15 Uhr und ich sitze in Flipflops und Muscleshirt bei gekühltem Bier. Für mich durchaus ausreichend, um den Pool anzuschmeißen. Außerdem hätte das meinen Beinen, die übrigens super durchgehalten haben, sicher gut getan. Auch wenn es durch die geänderte, direktere Route und das viermalige Überqueren von im Weg befindlichen Zäunen letztlich nur 30 statt 35 Kilometer waren. Eine Extrastunde, die ich schön hätte planschen können.
Nachdem ich nun einen weiteren Salat gegessen habe, werde ich mich bald zur Ruhe betten und schlafen. Mal schauen, was der morgige Tag bereit hält.
Wie immer, wenn die Etappe nicht sonderlich lang ist, trödelt man sich durch den Tag und kommt am Ende später an als bei langen Etappen. So ist das auch heute. Hinzu kommt, dass mein Hotel am Ortseingang gelegen ist und ich schon eine halbe Stunde brauche, bis ich im Zentrum bin. Dort schaue ich mir in Ruhe zwei Kirchen an und kaufe noch etwas Proviant. Bis ich Torrijos verlasse, ist es zehn.
Der Weg führt zunächst wieder in Nähe der Autobahn entlang, entfernt sich später aber und man gelangt außer Hörweite. Zwischen Feldern geht es hügelig auf und ab, in der Ferne sieht man schon die Berge. Spektakuläres gibt es nicht zu sehen, es geht einfach dahin.
Gegen halb eins unterquere ich ein Autobahnkreuz und nutze die Gunst der Stunde: drei Restaurants freuen sich darauf, mich begrüßen zu dürfen. Ich lasse mich in dem mit den besten Google-Bewertungen nieder und bestelle mir etwas zu trinken. Um halb zwei öffnet die Küche und es gibt für 14 Euro Tagesmenü, sagt man mir. Da ich ja heute Zeit habe, entschließe ich mich zu warten. Es gibt leckeres Salmorejo, schreckliches Kaninchen in Tomatensoße (Es ist wirklich schrecklich. Ich lasse fast den ganzen Teller zurück gehen und überlege mir, ob ich nicht doch endgültig Vegetarier werden sollte.) und Natilla als Nachspeise, auch lecker! Bis ich mich wieder auf die Socken mache ist es Viertel nach zwei und ich habe noch mindestens 13 Kilometer vor mir.
Es geht wieder über Felder, weit und breit kein Mensch und kaum je ein Baum. Es ist immer noch heiß heute, wenn auch ein bisschen weniger als gestern. In einem schattigen Plätzchen lasse ich mich nieder und telefoniere mit Bernardo. Bis ich letztlich in Escalona einlaufe, ist es 18 Uhr. Während ich die Plaza entlang laufe, kommt es mir so vor, als riefe jemand meinen Namen. Tatsächlich, eine kleine Frau mit zwei Einkaufstüten entpuppt sich als meine Vermietern für heute. Gemeinsam gehen wir zu ihrer Casa rural, in der ich heute eine ganze Ferienwohnung für mich habe.
Ich drehe noch eine Runde durch das auf den ersten Blick gar nicht so hässliche Dorf. Leider ist die Stadtmauer nur erreichbar, wenn man eines der angrenzenden Häuser sein eigen nennt. Die Burgruine ist zumindest seit meiner Ankunft verschlossen. Wozu braucht es dann überhaupt eine Touristeninformation? Ich lasse mich in der am besten besuchten Bar am Platz nieder. Wenn Puccini seine Opern komponierte, umgab er sich gern mit feiernden Freunden, die für ausreichend Hintergrundgeräusche sorgten. Dann sprudelten bei ihm die Melodien am besten. Ähnlich geht es mir auch beim Verfassen meines Blogs. Heute allerdings ist es der Wahnsinn. Besonders augenfällig ist, dass die Escalonesas mit ihren männlichen Partnern am liebsten (an)schreiend kommunizieren. Zu essen gibt es hier auch nichts, also wechsele ich die Bar. Nun ist es deutlich entspannter. Die Service-Lesbe ist sehr engagiert und mein Salat definitiv der beste seit meiner Ankunft in Spanien. Ich werte das als Zeichen: kein Fleisch für die restlichen zwei Wochen!
Ein typischer Camino-Tag geht zu Ende: loslaufen, Kirche anschauen, weiterlaufen, was essen, noch weiter laufen, duschen, Bier trinken, nochmal essen, schlafen. Morgen geht es in die Berge. Ich bin gespannt.
Der Weg von Escalona ins neun Kilometer entfernte Dorf läuft sich ganz wunderbar zwischen eingezäunten Feldern hindurch. Im Sand entdecke ich Fußspuren und frage mich, ob die wohl den beiden älteren Französinnen gehören, die gestern Abend in der Bar am Tisch hinter mir saßen. Dass die zwei heute ebenfalls nach San Martín wandern, kann ich mir fast nicht vorstellen. Andererseits sollte man sich da nicht täuschen.
Von Almorox, dem äußersten Ort der Provinz Castilla - La Mancha an wird es bergauf gehen, 21 Kilometer ohne Möglichkeit zur Einkehr. Daher lege ich noch ein Päuschen ein. Meinem eigenen Rat eines früheren Caminos folgend nehme ich nicht die erste Bar (auch weil davor gerade die Hecke getrimmt wird), sondern die zweite, bestelle Kaffee und Aquarius und ein Sandwich für den Weg. Der geschäftstüchtige Barkeeper schreit alle Nase lang aus seinem Fenster „TOSTADAAAAA“, um die Passanten herbei zu locken. Jedes Mal schrecke ich hoch und denke, er redet mit mir.
Während es nach oben geht, verändert sich die Landschaft. Gab es seit Almansa eigentlich nur noch Felder, so finde ich mich plötzlich in einem Pinienwald wieder. Die Landschaft erinnert mich an das Stück nach Córdoba mit der Vegetation von Mallorca. Es ist sehr hübsch hier! Allerdings komme ich ganz schön ins schwitzen. Vielleicht war die Reisezeit doch etwas früh gewählt für einen Camino in Zentralspanien? Ich brauche regelmäßig Pausen und bin froh, für die Teilstrecke 3,5 Liter Wasser eingeplant zu haben. Es geht hoch und höher, dann wieder runter und wieder hoch. Zwischendurch folgt der Weg einer steilen, 30 Meter breiten Brandschneise. Meine Füße brennen und auch mein Knie macht sich bemerkbar, dabei hat der Abstieg noch nicht mal begonnen.
Gegen halb 7 komme ich dann doch in meinem Hotel an. Ich kann mich kaum rühren und beschließe, nach einstündigem, bewegungslosem Rumliegen direkt in meinem Hotel Abend zu essen. San Martín ist nett hergerichtet, ich vermute, dass es heute noch ein Fest im Ort gibt. Daher ist es doppelt schade, dass ich beim Essen kaum meine Augen aufhalten kann. Tatsächlich liege ich um zehn im Bett, werde irgendwann von einem Feuerwerk geweckt und schlafe direkt wieder ein. Heute war wirklich der anstrengendste Tag bisher. Mit graut ja schon direkt vor übermorgen. Da habe ich 40 Kilometer und zwei solche Berge eingeplant. Wenn das mal gutgeht…
Heute ist es richtig entspannt, ich habe keinerlei Stress und warte, bis um 8:30 Uhr das Frühstück beginnt. Anschließend laufe ich, Kirche und ohnehin noch geschlossene Burgruine ignorierend, einmal quer durch das Dorf. San Martín und ich sind in der Kürze der Zeit keine innigen Freunde geworden, was eindeutig an mir lag. Naja, jetzt kann ich daran auch nichts mehr ändern sondern wandere frohen Mutes dem nächsten Ziel entgegen. Nach etwa anderthalb Stunden erwartet mich ein kulturhistorisches Monument, an dem zum einen vier Stiere aus präromanischer Zeit stehen, zum anderen 1468 besiegelt wurde, dass Isabella die Thronfolge von Kastilien antreten soll. Ich bin in spanischer Geschichte nicht sonderlich bewandert (sollte ich vielleicht mal ändern), aber der Ort und ist sehr idyllisch und ich habe ihn ganz für mich allein.
Weiter geht es über Wiesen zwischen Nadelhölzern und Felsen entlang, sehr schön zu laufen. Und dann entdecke ich plötzlich die beiden Französinnen vor mir. Muriel und Catie, vor einem Monat in Xàtiva gestartet, laufen bis nach Ávila. Sie sind sehr putzig, wollen gleich ein Foto mit mir machen, reden vor allem französisch mit mir, ich antworte in spanisch. Sie sind extrem langsam. Ich frage mich, wie sie die Etappe gestern gemeistert haben. Und auch, als ich eine halbe Stunde später nach der Flussüberquerung eine ausgiebige Pause einlege, ist von den beiden noch nichts zu hören oder zu sehen. Interessant finde ich vor allem auch ihr Gefährt, dass sie anstelle eines Rucksacks hinter sich herziehen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass so eines Tages meine altersgerechte Alternative aussehen wird.
Gegen 15 Uhr komme ich im Hotel an und da gerade Mittag serviert wird, lasse ich mir Pasta und einen Salat bringen, bevor ich aufs Zimmer gehe und mir nach Reinigung von Körper und Wäsche einen ausgiebigen Mittagsschlaf gönne. Nun sitze ich in einer kleinen Hippiebar, esse ein Croissant und trinke noch ein Bier. Der offensichtlich unter dem leichten Einfluss harmloser Substanzen stehende Barkeeper hat sich dafür entschuldigt, dass das Bier nicht kalt ist, sie sind gerade erst aus dem Urlaub zurück gekommen. In Finisterre waren sie, erzählt er mir auf Nachfrage. Na das passt ja. Die Einkäufe sind auch schon erledigt und mittlerweile bin ich einigermaßen optimistisch gestimmt, was die morgige Etappe angeht. Zur Not organisiere ich mir von unterwegs ein Taxi. Morgen geht es nach Ávila, wo mich ein wanderfreier Tag erwartet. Ich freue mich schon!
Kleiner Nachtrag: als ich zahlen will, komme ich mit Diego und Antonela, den beiden Inhabern, ins Gespräch. Sie erzählen mir, dass sie schon mal von St. Jean nach Burgos gelaufen sind. Auf mein kleines Trinkgeld schenken sie mir ein Croissant für den Weg morgen. Ob ein Dorf sympathisch ist oder nicht, hängt ganz eindeutig davon ab, wie freundlich man in den Bars bedient wird.
Da ich heute mit mindestens 10 Stunden Laufzeit rechne, stehe ich um 6:30 Uhr auf in der Hoffnung, eine Bar zu finden. Die trashigste Bar am Platz ist die einzige geöffnete, die ich finde. Tostadas gibt es hier nicht, also bestelle ich meine zwei Kaffees und - das hatte ich auch lange nicht mehr - zwei Magdalenas. Zum Glück habe ich für den Weg noch mein Croissant von gestern.
Heute erwartet mich mit über 40 km die längste Etappe des Caminos. Wovor ich allerdings noch mehr Respekt habe sind die zu schrubbendem Höhenmeter. Von 760 Meter geht es innerhalb kürzester Strecke hoch auf 1100, dann wieder runter auf 800 und wieder hoch auf 1378, den höchsten Punkt des gesamten Levante. Das wird ein Spaß. Im Büchlein sieht es immer so aus, als müsste man fast senkrecht aufsteigende Felswände empor kraxeln. Das ist zum Glück nur den verschiedenen Einheiten für Höhen- und Längenmeter geschuldet, 100 Höhenmeter entsprechen etwa einem km in der Länge. Aber ordentlich hoch geht es trotzdem sogleich, 3 km weit. Die zahlreichen abgebrannten, umgestürzten Bäume machen die Passage nicht gerade angenehmer. Dafür spielt das Wetter mit: es ist bewölkt und kühler als bisher.
Oben angekommen geht es über Kuhweiden weiter nach Norden und irgendwann auf die Landstraße. Eigentlich sollte ich diese nur kreuzen, um dann wieder auf eine Weide zu kommen, aber Brombeersträucher, wie sie auch Dornröschen nicht besser hätten schützen können, machen jedes Durchkommen unmöglich. Also bleibe ich nun kilometerweit auf der Straße.
Irgendwann geht es aber wieder aufs Feld und plötzlich bin ich in Rohan, dem Land der Pferde. Tun die eigentlich was, wenn ein Unbefugter auf ihrer Weide entlang spaziert? Herr der Ringe hätte hier gedreht werden können, es sieht original aus wie Rohan. Und dann geht es endlich bergab nach San Bartholomé. Schön ist es hier nicht. Auch die Bar ist nicht einladend, also kaufe ich mir im kleinen Supermarkt Wasser und zwei Bananen (die mitgebrachten hab ich schon verputzt) und laufe weiter. In 4 km soll wieder ein Dorf mit Bar kommen. Das Dorf kommt, aber eine Bar entdecke ich nicht. Schade, ich hätte gern vor dem zweiten Aufstieg noch eine schöne Pause eingelegt.
Es ist übrigens zum wiederholten Male dass ich mir denke, das Bergvolk hat einen mongoloiden Einschlag. Liegt es wohl an der unzureichenden Durchmischung des Genpools in diesen abgelegenen Regionen?
Zwischen Hagebutten- und Brombeersträuchern hindurch, an einem kleinen Bach entlang über Kuhweiden geht der zweistündige Aufstieg und da mittlerweile die Sonne rausgekommen ist, ist er doppelt schweißtreibend. Neben meinem Respekt vor dem Rindvieh - ich mache mich immer lautstark bemerkbar, grüße freundlich, stelle mich vor und sage, dass ich nichts Böses im Schilde führe - sind es vor allem die ausufernden Dornengestrüppe, die des Öfteren dafür sorgen, dass ich Umwege einschlagen muss. Das Gute daran: an Brombeersträuchern sind zu dieser Jahreszeit viele, viele saftige Beeren. Meine Mahlzeit besteht heute neben der insgesamt 4 Bananen und dem Croissant aus ungefähr einem Kilo Beeren.
Wo man rauf geht, muss man auch irgendwann wieder runter. Und auf halbem Wege zwischen Pass und Ávila komme ich nun doch noch an einer Bar vorbei. Für mein Radler zahle ich überaus üppige 3,80 Euro. Aber nun bin ich zuversichtlich, auch die letzten 9 km noch zu schaffen. Nach 12 Stunden auf den Beinen komme ich gegen 20 Uhr dann in meinem Hotel direkt an der Kathedrale an. Ich esse in der gegenüberliegenden Bar noch einen Salat und lege mich schlafen.
Heute ist ein ganz wundervoller Tag. Ich erkunde die sensationell gut erhaltene Stadtmauer in ihrer gesamten Länge mit allen Türmen, besuche die Kathedrale und schlendere durch die Gassen.
Heute erwartet mich meine erste und glücklicherweise einzige Nacht in einer Herberge auf diesem Camino. Aber es ging nicht anders, denn Hostals gibt es auf den nächsten 50 km keine und für eine Doppeletappe war die Strecke einfach zu lang. Da die Etappe heute mit nur 24 km eine kurze ist, habe ich keine Eile sondern frühstücke in aller Ruhe und verlasse gegen 11 das Hotel. Den Weg aus der Stadt raus kenne ich schon von gestern, denn er führt am Mirador, dem Aussichtspunkt vorbei. Dort wurde gerade eine Busladung ausgekippt, daher verzichte ich auf ein weiteres Foto, komme allerdings unvermittelt mit einem Australier ins Gespräch, der mir erzählt, dass er morgen nach St. Jean fährt, um die nächsten 40 Tage den camino francés zu laufen. Ich wünsche ihm buen camino und ziehe weiter stadtauswärts.
Der Weg geht durch kleine Dörfer, jede mit genau einer geöffneten Bar und überall ist der Teufel los. In der ersten setze ich mich nach meiner Ankunft direkt an einen noch freien Tisch am Eingang und während ich da sitze, strömen im Minutentakt mehr Leute hinein. Als ich zahlen will, werde ich von einem anderen Gast angesprochen, der mir nach dem Austausch der üblichen Informationen erzählt, dass er in einer Woche nach St. Jean fährt, in den camino francés zu laufen. Ja gibt es das, zwei Leute an einem Tag? Von meiner Herberge erzählt er mir, dass die hübsch sei und ich vermutlich der einzige Gast. Ich würde mich darüber nicht beklagen.
Ekliges Detail zu der Bar: ordentlich wie ich bin, bringe ich mein benutztes Glas mit und stelle es am Tresen ab. Während ich darauf warte, abkassiert zu werden, schnappt sich der Wirt das Glas, wirft drei Eiswürfel hinein, schüttet Ramazzotti dazu und setzt es einem anderen Gast vor die Nase. Ja pfui!
Im nächsten Ort komme ich an einer schon so hoffnungslos überfüllten Bar vorbei, dass die Leute bereits in Scharen vor der Tür stehen. Für eine Minute bin ich die Attraktion: „Ein Pilger, gebt ihm etwas zu trinken!“ ruft die erste Person, an der ich vorbei komme. Da ich aber gerade erst Pause gemacht habe, laufe ich weiter, unter den Anfeuerungen und besten Wünschen der draußen Stehenden.
Als ich in meinem Dorf ankomme, finde ich die Herberge sogleich. Ich wähle die Nummer und eine Dame sagt mir, sie sei gerade im Urlaub aber die Bürgermeisterin kommt gleich und lässt mich hinein. Bei einem Dorf mit 160 Einwohnern ist es vermutlich gar nichts so Außergewöhnliches, Bürgermeister:in zu sein, jemand muss den Job ja machen. Außer mir sei noch ein Pilger hier (ein Radpilger, wie ich bei dem Blick in den
Hof sehe), sagt sie mir. Jeder hat sein eigenes Zimmer mit Bad. Na so lasse ich mir meine Nacht in der Herberge gefallen.
Nachdem ich mich frisch und ein Nickerchen gemacht habe, gehe ich in die Dorfbar, um noch einen Happen zu essen. Die Musik ist bis zum Anschlag aufgedreht, ich muss brüllen, um meine Bestellung aufzugeben. Da der Raum abgesehen von ein paar sinnlos rumstehenden Tischen ohne Stühle leer ist, hocke ich mich an den äußersten Rand der Bar und esse meine Lende mit Salat. Ja ich weiß, Wahl-Vegetarier auf Zeit und so, aber was soll ich machen, wenn die spanische Küche zwar 15 verschiedene Arten von Schweinefleischzubereitung aber ansonsten nicht allzu viel kennt? Während ich da sitze, kommen die zehn betrunkenen Frauen, die bis eben noch draußen saßen, rein und rotten sich um die Bedienung, die mein Essen zubereitet hat. Ich höre, dass es um mich geht, immer wieder reckt eine der Weiber den Hals und schaut auffällig unauffällig zu mir. Ich finde das sehr störend. Nur wenige Tage ist es her, dass Rubiales wegen der Kussgeschichte seinen Hut nehmen musste. In meiner Herberge hängt ein Schild „kein Platz für machistische Gewalt“. Alles schön und gut, alles richtig. Aber es funktioniert in beide Richtungen. Mag es daran liegen, dass ich der einzige Fremde in der Bar und mir dessen sehr bewusst bin, zudem der Sprache nicht wie ein Muttersprachler mächtig, oder einem anderen Kulturkreis entstamme: aber ich fühle mich von derlei Beschau sehr unwohl, ja belästigt. Bei nächster Gelegenheit lasse ich mir die Rechnung geben und gehe wieder in meine Herberge.
Hier sitze ich nun auf einem der Sofas im Aufenthaltsbereich. Ich wäre heute durchaus bereit und willig gewesen für ein bisschen Plauderei, aber mein Mitbewohner der Radpilger lässt sich nicht blicken. Der morgige Tag startet ohne Frühstück, denn der Bar hier ist 8 Uhr viel zu früh, um Frühstück zu servieren, denn heute wird es spät. Hat man mir genau so gesagt. Nun denn. Ich habe ja noch Kekse. Und morgen Abend bin ich wieder in einer richtigen Stadt in einem richtigen Hotel und kann mir aussuchen, wo ich essen gehe. Dann werde ich jetzt mal schlafen gehen.
Das erste Mal wach werde ich heute vom Kikeriki zweier Hähne, die sich um 5:15 Uhr einen tierischen Dialog liefern. Das Hin und her höre ich mir ungefähr 30 Mal an, danach suche ich die Ohrstöpsel und schlafe weiter, beide Weckzeiten ignorierend, bis halb neun. Da ich mir heute das Frühstück spare, geht das ausnahmsweise klar.
Über Nacht hat es geregnet, die ersten 3 km sind eine einzige Matschwanderung. Spaß macht das so nicht, und ich weiche freiwillig auf die Straße aus. Die Tankstelle, bei der ich einen Kaffee bekommen könnte, ignoriere ich dummerweise, hoffe ich doch auf eine Bar, aber es kommt keine. Während ich auf den Feldern von Dorf zu Dorf laufe, fängt es wieder an zu regnen, erst leicht, aber später sehe ich schon die Sturzfluten runter prasseln und ziehe mir gleich den Poncho an, den ich mir auf meinem allerersten camino gekauft und seitdem nur zwei mal gebraucht habe. Heute bin ich froh, ihn eingepackt zu haben.
Gegen Mittag komme ich dann endlich an einer Bar vorbei, lasse mir ein Sandwich zum Mitnehmen machen und laufe weiter. Der Regen hört auf und auf einmal knallt die Sonne runter. Das ist auch deshalb besonders schön, da ich nun durch einen wundervollen Kiefern- und Pinienwald wandere. Das Stück ist mit das schönste der bisherigen Strecke. Es riecht toll hier. Ich bin happy.
Arévalo, das ich gegen 16 Uhr erreiche, ist an sich ein schönes Städtchen, wenn auch schon reichlich verfallen. Bekannt ist es allenfalls daher, dass Isabella die Katholische einen Großteil ihrer Kindheit und Jugend hier zugebracht hat. Endlich habe ich die Möglichkeit, mir eine Burg anzuschauen. Da die Burg lange Zeit als Silo genutzt wurde, umfasst die sehr hübsch gemachte Ausstellung sowohl Historisches als auch Landwirtschaftliches. In der Kombination habe ich das auch noch nicht gesehen. Viel wichtiger ist für mich ohnehin, auf den Turm hinauf zu steigen. Nachdem ich ausreichend Zeit hier verbracht habe, mache ich mich auf den Rückweg zu meinem Hotel, in dem ich ein ausgesprochen hübsches Zimmer habe, esse dort zu Abend und bette mich zur Nacht.
Bei meinem Aufbruch regnet es. Die Strecke ist die ersten Kilometer nicht sonderlich attraktiv, geht auf einer asphaltierten Straße durch ein Industriegebiet. Heute habe ich wieder eine längere Etappe vor mir, aber ich bin zuversichtlich, pünktlich genug in Medina anzukommen, um mir dort auch die Burg anschauen zu können. Nach zwei Stunden mache ich einen kleinen Stopp in der einzigen Bar, die heute meinen Weg kreuzt, trinke einen Kaffee und einen Ananassaft und ziehe weiter.
Gegen Mittag wird das Wetter wieder schön verbunden mit dem Ärgernis, dass nun auch die Fliegen wieder zu Dutzenden um mich herum schwirren. Wozu sind Fliegen eigentlich gut, außer um Scheiße zu fressen? Heute ist der erste Tag, an denen meine Gedanken fließen. Ich erlebe den Aufstieg zum Kilimandscharo in Gedanken noch mal in der Form, dass ich laut darüber nachdenke, als wäre ich mein eigener neugieriger Zuhörer. Ich liebe es, wenn der Zustand erstmal erreicht ist, wo man gar nicht mehr merkt, wie man einen Schritt nach dem nächsten macht, sondern in seinen Gedanken versunken ist. Am Ende der Strecke führt der Weg wieder durch einen Nadelwald, worüber ich sehr erfreut bin.
Um kurz nach 17 Uhr und damit eine halbe Stunde früher als erwartet checke ich in meinem Hotel ein. Die Burg hat bis 19 Uhr geöffnet, sagt mir Google, also starte ich direkt nach meiner Dusche nach oben. Zu meiner großen Enttäuschung lässt sich die Burg ohne Führung nur sehr eingeschränkt besichtigen, ein Aufstieg auf den Turm ist heute nicht drin. Morgen um 13 Uhr wäre die nächste Führung. Das nützt mir nichts. Ich schaue mir also an, was es zum anschauen gibt - eigentlich ist das nur die Kapelle - und mache mich dann wieder auf den Weg hinunter in Richtung Zentrum, was auch sehr hübsch ist. Ich trinke ein Radler und beschließe, dass ich heute keine Lust auf Salat oder Hühnchen habe sondern auf Pizza. Also gehe ich in eine Pizzeria mit dem Namen „come y calla“ (iss und sei still), bestelle mir eine caprichosa, die ich nur zur Hälfte schaffe, die andere Hälfte lasse ich mir einpacken und nehme sie mit für einen Obdachlosen, aber hier gibt es keine, also nehme ich sie mit ins Hotel und weil die Rezeptionistin sie auch nicht will, werfe sie am nächsten Tag in den Müll.
In Medina teilen sich die seit Almansa über mehrere hundert Kilometer mehr oder weniger identisch entlang laufenden Caminos de levante und sureste, letzter läuft nach Norden und trifft irgendwo in der Nähe von Sahagún auf den francés. Ich laufe links weiter hin Richtung Zamora. Die ersten Kilometer führen entlang eines Flüsschens. Was sich in der Theorie sehr idyllisch anhört, entpuppt sich nach kurzer Zeit als Tortur, denn wo Wasser ist, sind auch Mücken. Ich bin froh, als der Weg endlich abbiegt und über Felder hinauf, weg vom Wasser führt. Das entspannt die Situation allerdings kaum. Keine Ahnung, ob es an den Traktoren liegt, die die Felder umpflügen und daher die Insekten aufschrecken, aber heute drehen die Viecher durch. Am brauchbarsten wäre gerade ein Brautschlcier, den ich wie ein Mosquitonetz über mein Gesicht spannen könnte. Ich werde von Mosquitos und Fliegen zerbissen und zerstochen, später gesellen sich auch noch Billionen fliegender Ameisen hinzu, die von gelegentlichen Zusammenstößen abgesehen aber nix tun. Wenn das mein Schicksal für den Rest des Weges sein soll, dann fahre ich ab jetzt mit Bus und Taxi weiter.
Ich bin heilfroh, endlich in Nava del Reí, das sich als ausgesprochen hübsches Städtchen erweist, anzukommen. In der Farmacia am Platz kaufe ich mir etwas, was ich auf all meinen Caminos noch nicht benötigt habe: Mückenspray. Falls es auch was gegen Fliegen gibt, würde ich das auch nehmen, sage ich der Apothekerin. In der angrenzenden Bar trinke ich ein Radler, kaufe mir gegenüber Bananen und Wasser und versorge mich anschließend mit Sonnencreme und Mückenschutz, bevor ich meinen Weg über die Felder fortsetze.
Die Landschaft gleicht ein wenig meiner geliebten Serena und auch die Insekten haben sich wieder beruhigt. Dennoch bin ich froh, gegen weitere Attacken gewappnet zu sein. Nach kurzer Rast im nächsten Dorf geht es weiter und gegen 18:30 Uhr komme ich in Castronuño an. Ich klingele an der Tür meiner Casa rural und auf macht mir Brenda aus Holland, die hier auch nur zu Gast ist. Ich rufe also die Besitzerin an und während sie sich auf den Weg zu mir macht, unterhalte ich mich sehr nett mit einem der beiden anderen Gäste meiner heutigen Unterkunft.
María José, die Herrin des Hauses, ist sehr nett und liebenswürdig, gleichzeitig arg durchgeknallt. „Du kannst mich nennen, wie du willst“ sagt sie mir, nachdem sie mir ihren Namen bereits genannt hat. Wenn du María José heißt, dann nenne ich dich auch so. Sie zeigt mir das gesamte, sehr liebevoll und detailreich ausgestaltete Haus, auf welchen Schalter man drücken muss, damit irgendwo ein Licht angeht oder ein kleiner Springbrunnen zu sprudeln beginnt. Das ist alles wirklich bezaubernd, aber am meisten würde mich interessieren, wo ich etwas zu essen bekomme. Und eine Dusche wäre auch nicht schlecht, aber mein Zimmer habe ich bei aller Begehung noch nicht gesehen. Nach einer halben Stunde gibt sie mir dann doch die Schlüssel und überlässt mich mir selbst.
Castronuño ist wunderschön an einer Schleife des Duero gelegen, dem Fluss, der als Douro bei Porto in den Atlantik mündet. Die Aussicht auf die Umgebung ist geradezu magisch. In einem kleinen Kaffee hole ich mir ein Eis und setze mich vor an einen der Tische mit Aussicht. Neben mir nimmt eine andere Pilgerin Platz. Das muss die Holländerin sein. Nach schweigsamen Eisschlecken kommen wir ins Gespräch und unterhalten uns sehr nett eine Weile. Marion aus Holland habe ich nun also eingeholt. Sie kennt auch Peter aus Österreich, aber der ist schon weit voraus. Gegen halb 9 will ich noch etwas essen, also verabschieden wir uns.
Neben dem Restaurant wohnt, wie ich durch das Fenster sehe, María José. Sie hat ein esoterisches Sammelsurium zum Verkauf, inklusive eigener Bücher. Das passt zu ihr. Im Restaurant treffe ich Brenda und ihren Partner, verzichte aber darauf, mich zu ihnen zu setzen. Ich hatte schon genug Socialising mit Marion. Nach über einer Woche Einsamkeit verkrafte ich so viel Gesellschaft noch nicht wieder, auch wenn die zwei super witzig sind. Während ich meinen Salat mampfe, fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Ich kenne Marion bereits aus einem vorangegangenen Jakobsweg. Vor 5 Jahren haben wir uns kurz vor Santiago getroffen und uns sehr nett unterhalten. Es gibt davon sogar ein Foto, dass ich in meinem Album suche. Kein Zweifel, das ist sie. Ich bin total geflasht. Mir ist sowas ja schon mal mit Mady passiert, aber nun wieder, es ist jedes Mal ein Wunder! Ja, Wunder passieren auf dem Camino. Ich muss es jemanden erzählen, also erzähle ich es Brenda und ihrem Partner. Ich bin mir sehr sicher, Marion morgen wieder zu treffen und bin schon mehr als gespannt auf ihr Gesicht, wenn ich ihr unser Foto von vor fünf Jahren zeige.
Zum Glück erwartet mich heute mit nur ca. 23 Kilometern eine recht kurze Etappe. Das Abendessen hatte es in sich, mitten in der Nacht hat es mich geweckt und wollte raus. Die Option, ebendort mein Frühstück zu mir zu nehmen, scheidet aus. Ich warte stattdessen, bis um 9 Uhr die Xokotera aufmacht und esse dort ein äußerst schmackhaftes Schokocroissant. Den Weg setze ich anschließend wie ausgeschildert bergabwärts in Richtung Fluss fort, den beschriebenen Weg über die Felder ignoriere ich. Mal schauen, wie weit ich heute mit meinem flauen Magen komme. Den Öffentlichen-Nahverkehrs-und-Taxi-Joker habe ich ja bisher noch nicht eingelöst. Das entspannt mich.
Die Bar im einzigen Dorf auf der Wegstrecke ist geschlossen (später erfahre ich, dass es wohl noch eine zweite, geöffnete gab). Aus einer Nebenstraße kommt ein Junge mit einer Tüte Doritos und ich frage ihn, ob es dort einen Laden gibt. Den gibt es tatsächlich, und so kaufe ich mir Bananen und Wasser. Es geht nun bis kurz vor Toro sehr eben mehr oder weniger am Fluss entlang. Erst der letzte Kilometer verlangt einem noch mal alles ab, denn der Weg führt in der prallen Sonne steil bergauf. Oben sehe ich schon mein Hotel und hoffe, dass ich ein Zimmer mit Balkon bekomme. Da ich bei der Reservierung alles richtig gemacht habe, bekomme ich sogar ein Eckzimmer mit zwei Balkons! Während des Check-ins bestelle ich im gerade schließenden Restaurant noch ein großes Radler und genieße nach der anstrengenden Wanderung nun meinen Balkon zur Südseite. Den Weg, den ich die letzten Stunden gelaufen bin, kann man von hier oben recht gut ausmachen.
Ich genehmige mir heute auch eine kleine Siesta. Gegen 18 Uhr mache ich mich auf den Weg durch den Ort, der einiges zu bieten hat. Drei Kirchen schaue ich mir an und könnte man das Castillo besichtigen, wäre ich da auch noch rein. Da keine Bar des Ortes mit der Aussicht von meinem Balkon aus mithalten kann, mache ich noch Stopp im Supermarkt und hole mir neben Obst und Keksen noch zwei Bier. Und wer begegnet mir just beim Rausgehen: Marion. Wir freuen uns beide sehr und ich verliere keine Zeit, sondern zeige ihr direkt unser Foto von damals. Sie ist genauso geflasht wie ich gestern und kann sich gleich genau erinnern, wann und wo wir uns kennen gelernt haben. Nachdem sie sich ihrerseits mit Früchten eingedeckt hat, laufen wir zur Aussichtsterrasse und trinken meine soeben gekauften, immerhin halb kühlen zwei Biere.
Um 8 verabschieden wir uns wieder, denn ich brauche etwas wärmeres zum anziehen und will auch Abendessen gehen. Marion empfiehlt mir das Restaurant, in dem sie Mittag gegessen hat und da ich ansonsten keine eigenen Prioritäten vorzuweisen habe, gehe ich genau dorthin und treffe, natürlich, wieder Marion. Wir essen noch gemeinsam zu Abend und verabschieden uns danach, diesmal aber wirklich und vermutlich nur bis morgen.
In der Nacht schlägt das Wetter um. In meinem Eckzimmer hört man genau, aus welcher Richtung der Wind am stärksten weht (aus Westen). Die Balkonholztüren knirschen gewaltig und wecken mich mehrfach auf. Irgendwie schlafe ich schlecht auf diesem Camino und komme kaum je vor und nur mit Mühe um 8 aus dem Bett. Das Hotelfrühstück ist recht enttäuschend, es gibt Kaffee aus der Nespressomaschine und als Süßigkeit liegen in Folie verpackte Magdalenas auf dem Tisch.
Als ich es um fast halb zehn dann endlich schaffe, mich auf die Socken zu machen, setzt der Regen (wieder) ein. Die nächsten Stunden laufe ich im teilweise starken Regen und bei mächtig Gegenwind. Scheinbar bin ich aber wetterfest und windschnittig, es macht mir beides kaum etwas aus. Tatsächlich ist meine Laune heute morgen blendend, ich singe und führe Selbstgespräche und bin zwischendurch einfach nur laut und erschrecke dadurch weggesperrte Hunde, worüber ich mich dann kaputt lache. Das geht so lange lustig dahin, bis ich auf die Straße geleitet werde. Ab jetzt will ich nur noch im nächsten Ort ankommen.
Als ich dort bin, ist es zwei Uhr und damit allerbeste spanische Essenszeit. Ich habe eine Ahnung, wen ich dort im Restaurant treffe und werde nicht enttäuscht. Marion und ich essen noch gemeinsam Mittag, bevor wir uns endgültig verabschieden, dann ihre heutige Etappe ist beendet und ich muss noch weiter bis Zamora, was noch mal knapp 20 Kilometer sind. Aber ich habe ja immer noch meinen Joker. Marion hat dazu eine sehr schöne und kluge Aussage gemacht gestern: niemand macht die Regeln für deinen Camino, außer dir selbst. Lese ich meine alten Blogs, sehe ich mich hin und wieder von Cheatern schreiben. Heute denke ich, jeder man den Camino so, wie er kann. Und will! Da Marion und ich uns nun höchstwahrscheinlich nicht mehr begegnen werden, verabschieden wir uns auf bis in fünf Jahren.
Zwei weitere Orte später mache ich noch mal einen kleinen Zwischenstopp, ärgere mich im Nachhinein, dass ich nicht meinen Rat befolgt und gleich die erste Bar angesteuert habe, und schaffe auch die allerletzten Kilometer zu Fuß, bevor ich um 19 Uhr in Zamora einlaufe. „Jetzt Sömmerda in Zamörra“ sage ich am Ortseingangsschild laut in meinem Fake-Ossi-Slang und lache mich wieder minutenlang kaputt über meinen eigenen Joke. Schade, dass der Camino vorbei ist. Ich wäre jetzt so schön in Stimmung.
Zu Abend esse ich heute in meinem Hotel, vermutlich das beste Mahl auf dem gesamten Camino. Sightseeing habe ich morgen Vormittag eingeplant. Heute verlasse ich mein Hotel nicht mehr sondern gönne mir ein ausgiebiges Bad in der Riesenbadewanne meines Riesenzimmers.
Als ich um kurz nach zehn in der Kathedrale von Zamora ankomme, ist außer dem Personal niemand hier. Abgesehen von ein paar Leuten, die zur Messe in einer Seitenkapelle erschienen sind. Sehr farbenfroh nehme ich die Kirche wahr. Im Anschluss besichtige ich auch gleich das sich nebenan befindliche Castillo, klettere auf den Turm und genieße Ruhe und Aussicht, bis sich wenig später eine Touristenschar von circa 40 Leuten der Festung nährt. Zeit für mich weiterzuziehen.
Ich besichtige zwei weitere Kirchen, wo ich nun mal hier bin, und hole gegen Mittag mein Zeug aus dem Hotel. Nach einem Radler an der plaza mayor, die es so benamt wohl in jedem Dorf mit mindestens einem Platz gibt, gehe ich zum Bahnhof und steige pünktlich halb drei in meinen Zug nach Madrid. Die Rückfahrt führt mich unmittelbar vorbei an Toro, Castronuño und Medina, alle drei Orte sehe ich aus dem Fenster und versuche immer zu entdecken, wo genau ich die letzten Tage langgelaufen bin. Ab Medina genieße ich nur noch die Aussicht und überlege mir, ob es hier nicht auch sehr hübsch wäre, entlang zu wandern. Landschaftlich ist das alles sehr reizvoll.
Mit dem Taxi geht es zum Hotel und nach der Siesta zum Shopping, denn ich brauche Kleidung für die Oper morgen. Das alles gestaltet sich aber als anstrengender als erwartet, so dass es nach dem Abendessen kein weiteres Programm für mich in Madrid gibt und ich mich schlafen lege, nachdem ich endlich echte italienische Pasta gegessen habe.
Nachdem ich es nicht schaffe, mich für die Fahrrad-App zu registrieren, kaufe ich mir eine Metro-Tageskarte und fahre zur Dama de Manzanares, die ich aus dem Zug nach Toledo entdeckt hatte. Nach wie vor in Wanderlaune setze ich meinen Rückweg in Richtung Stadtmitte zu Fuß fort, esse unterwegs Mittag und nur die voranschreitende Zeit zwingt mich letztlich doch, die verbleibende Strecke mit der Metro zurück zu legen. Abends gehe ich hübsch und neu eingekleidet in die Oper, sehe endlich Saioa Hernández live (sie ist großartig wie erwartet) und esse zum Schluss noch Tacos beim Mexikaner. Mit spanischem Essen bin ich wirklich durch.
Und heute geht es zurück nach Hause. Auf dem Flughafen passiert mir tatsächlich noch etwas, was es wert ist, Erwähnung zu finden: ich sitze am Flughafen, gucke aus langer Weile auf einer schwulen Dating-App, wer noch so alles da ist und denke mir, na die Fotos kenne ich doch! Tatsächlich stoße ich auf das Profil von Aíram Hernández, einem spanischen Operntenor, dem ich auf Instagram folge, seit ich ihn letztes Jahr in Barcelona als Pollione gesehen habe. Also schreibe ich ihn an und er antwortet, denn auch umgekehrt folgt er mir und ich komme ihm bekannt vor, und so entspinnt sich ein sehr netter Chat in dessen Verlauf er mir erzählt, dass er auf dem Weg nach Teneriffa ist, um dort das Verdi-Requiem zu singen. Also schaue ich, von welchem Gate sein Flug geht, und es ist gegenüber von meinem Gate. Ich gehe rüber, sehe in der Reihe jemanden grindern der aussieht wie Aíram und spreche ihn an. Er ist es und es ist super nett und herzlich, wir umarmen uns direkt, als würden wir uns schon ewig kennen, machen ein Foto, und chatten immer noch weiter, nachdem wir beide längst unsere Flugzeuge bestiegen haben. Unerwartete Begegnungen bis ganz zum Schluss.
Mein Reisebuch „Der Vorleser“, das ich mir zu meinem camino inglés mal in Zürich auf dem Flughafen gekauft habe und seitdem zu jedem Camino mitschleppe, hab ich allerdings wie üblich nicht einmal angerührt.
Klaus (Montag, 17 Februar 2025 13:41)
Super spannend zu lesen. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht aber du hast das so sehr schoen ausgedrückt und beschrieben. Danke
Eine kleine Frage. Thema Hunde. Wie bist du damit umgegangen?
Cornelia Brachmann (Sonntag, 09 Februar 2025 15:39)
Lieber Torsten
Danke für diesen wunderschönen Blog .
Ich war voll dabei .
Ich werde im Mai 2026 diesen Weg München/Lindau genießen.
Ich freue mich schon riesig darauf .
Vorher gibt es noch einen 50km Marsch .
Ich wünsche dir einen wundervolle Pilgerzeit .
Herzliche Grüße aus Berlin.
Conny
Fermate (Freitag, 18 Oktober 2024 14:12)
¡Enhorabuena! Offenbar etwas durchgeweicht aber angekommen. Viel Freude an der grandiosen Stadt Cuenca!
Fermate (Mittwoch, 16 Oktober 2024 21:04)
Es gibt noch so viel großartig spanische Musik für Regen-Märsche: "Noches en los jardines de España" von de Falla.
"La oración del torero" von Turina.
Von Rodrigo auch "Fantasía para un gentilhombre" oder das "Concierto andaluz".
Wenn es etwas Älteres sein soll: Arriaga, Sinfonie D-Dur.
Granados, Danzas españolas.
Albéniz, "Recuerdos de Viaje", Suite española u.a.
Die Königin (Dienstag, 15 Oktober 2024 22:34)
Lieber Torsten, dieses Mal scheint Dein Camino ein ständiges Auf und Ab zu sein, und das nicht nur geographisch! Es sind einige wunderschöne Ort- und Landschaften dabei, und die nicht so schönen hast Du uns ja erspart.
Als ich Aranjuez gelesen habe, musste ich sofort an das Concierto denken und war etwas überrascht, dass Du es noch nicht kanntest. Ein schönes Stück Musik!!
Genieße die restlichen Tage.
Die Königin (Samstag, 05 Oktober 2024 17:18)
Buen camino mein Lieber,
bisher liest such Dein Blog sehr gut, aber Du bist ja noch keinen Meter auf dem Camino gewandert… wie ich Dich kenne, wirst Du jede Herausforderung meistern. Ganz viel Spaß und schöne Eindrücke, und nicht vergessen zu berichten, wie Dein Ausflug ins Nachtleben von Alicante war
Michael (Sonntag, 26 November 2023 11:48)
Servus und schön das ich über Dich, bzw. über Deinen Blog auf der Suche nach einer Unterkunft in Granada, gestolpert bin. Liest sich toll und einsamer als ich gedacht habe - hoffentlich sind ein paar Pfeile seit Deinem Besuch hinzugekommen, wenn schon niemand zum nach dem Weg fragen da ist. Appropos reicht mein Spanisch über die Bier-Bestellung leider nicht hinaus, daher mag ich es gerne online Unterkünfte zu buchen. Ist booking.com das Maß der Dinge oder kannst Du Alternativen empfehlen? Dein „Büchlein“ ist das gelbe von 2017? Grüße vom Ammersee, Michael
Ronny (Freitag, 22 September 2023 09:49)
Ich liebe deinen Blog und sauge die Informationen auf , für meinen nächsten Caminio …
Jürgen (Sonntag, 06 November 2022 09:40)
Mein lieber Wanderfreund, hast Du Dir inzwischen neue Wanderschuhe gegönnt? Deine sind ja weiß Gott inzwischen mehr als genutzt…
So wie bei mir die Hochsitze, scheinen wohl bei Dir das Burgen erklimmen ein Motto zu sein:-)
Weiterhin ganz viel Spaß!!! �
Jürgen (Sonntag, 30 Oktober 2022 02:48)
Mein lieber Wanderfreund,
Dein Blog liest sich wie immer so gut dass man meint, man läuft mit. Genieße den Weg!
Jürgen (Montag, 09 März 2020 18:13)
It has begun.
Dein Blog liest sich wie immer sehr gut und ist amüsant und interessant. Ich hoffe, Deinem Magen geht’s schon besser.
Die App auf insta, die den Weg beschreibt ist ja genial!! Bitte mehr Infos darüber.
Helmut (Freitag, 06 März 2020 17:10)
Na dann wünsche ich wunderschöne Wandertage!
Busserl darf ich ja nicht wegen Corona.
Jürgen (Freitag, 06 März 2020 09:25)
Buen camino!!! Wenn der Mozárabe noch einsamer ist als die Via de la Plata, wirst Du wahrscheinlich gar niemanden treffen!!! Aber dann kannst Du das wunderschöne Andalusien und die Extremadura noch besser genießen �
Helmut (Dienstag, 18 Juni 2019 20:50)
Lieber Torsten,
liebe Grüße von dem Helmut mit dem der Jürgen in Varna war. Da ich heute Zeit habe und auch a bisserl gewandert bin (am Mosel Camino), dachte ich, nun schau doch mal was der Torsten so schreibt. Und, ich sag nur PRIMA! Sehr schöne Bilder, lustig das Ganze. Ich freu mich auf Karlsruhe, Busserl und bis bald!
Jürgen (Sonntag, 19 Mai 2019 09:10)
Mein lieber Pilgerfreund, was habe ich mich über deine letzten Einträge amüsiert!!! Im Frühstücksraum meines Hotels in Varna sitzend (ich besuche gerade Jochen und Helmut) haben sich die Leute einige Male zu mir umgedreht, weil ich lauthals loslachen musste... so schön und unterhaltsam geschrieben! Und der eine oder andere Ort kam mir bekannt vor. Ein gutes Grfühl, mitreden zu können.
Genieße Deine letzten Tage.
Jürgen (Dienstag, 14 Mai 2019 19:10)
Hi Torsten, Dein Blog liest sich wunderbar und amüsant. Einige Bilder kamen mir sehr bekannt vor... wie es scheint, genießt Du die Zeit alleine auch, vor allem bevor Du Deine Zeit mit jemandem langweiligen verbringst/vergeudest :-)
Weiterhin Buen Camino!
Jürgen (Mittwoch, 31 Oktober 2018 00:07)
Lieber Torsten, danke für diesen wunderbaren Blog, den ich außerordentlich genossen habe! Einige Dinge konnte ich aus eigener Erfahrung nachvollziehen, aber es waren trotzdem viele neue Aspekte dabei. Oft habe ich Dich beneidet, weil ich gerne anstatt einem langweiligen Meeting lieber schnaufend bergauf gewandert wäre...
Ich freue mich auf unser Wiedersehen, verbunden mit einem persönlichen Bericht!!!
Jürgen (Freitag, 19 Oktober 2018 07:58)
Lieber Herr Tostada, Du scheinst ja wirklich der einzige Pilger auf diesem Weg zu sein. Meine Theorie ist, dass das kleine Zicklein dies erkannt und gemeint hat, Dir Gesellschaft leisten zu müssen, damit Du nicht so alleine bist...
Die Bilder sind wunderschön.
Torsten (Sonntag, 14 Oktober 2018 07:48)
hi Jürgen! Danke schön für deine rege Teilnahme hier! Ich nehme an, es gibt mehr als ein Padrón. Villamayors gibt es z.B. auch überall. Mein Padrón war ganz winzig klein, direkt hinter Fonsagrada. Liebe Grüße!
Jürgen (Sonntag, 14 Oktober 2018 00:09)
Deine letzten Etappen hören sich ganz schön heftig an! Aber die Bilder sind traumhaft, und deshalb scheint es sich mehr als gelohnt zu haben. Durch Padrón bin ich auch gelaufen, deshalb verstehe ich Deinen Streckenverlauf nicht ganz...
Jürgen (Mittwoch, 10 Oktober 2018 23:55)
Haha!!!! Ich kann es so nachvollziehen was Du schreibst... die Bilder sind toll, die Landschaft schaut wirklich traumhaft schön aus.
Anke Wagner (Dienstag, 09 Oktober 2018 00:06)
Hallo Torsten, das klingt doch nach einer super ersten Etappe,macht Spaß von Dir zu lesen. Weiterhin viele nette Begegnungen, unvergessliche Erfahrungen und dass sich das nordspanische Wetter von seiner besten Seite zeigt �.
Achja und wenn Du irgendwann den Camino del Norte gehst,melde Dich bitte unbedingt,da kommst Du fast an meiner Haustür vorbei.
Alles Liebe und mucho animo!!
Jürgen (Montag, 08 Oktober 2018 23:49)
Brilliant! Ich liebe es. Es kommt mir irgendwie bekannt vor. Du schreibst toll, ich musste einige Male laut loslachen.
Jürgen K. (Sonntag, 07 Oktober 2018 11:41)
Buen camino Torsten! Ich wünsche Dir wieder viele schöne Eindrücke und tolle Begegnungen. Und freue mich auf Deine Berichte.